Samstag Morgen, 05:45, wieder einmal früh aufstehen um den ganzen Tag in der Halle zu verbringen. So ging es Markus, Lenya und auch Lenyas Familie am vergangenen Samstag als sie sich auf machten Richtung Ingelheim zum Internationalen Rheinland-Pfalz Pokal. Um kurz vor 8 trafen sie an der Halle ein, wo sie schon von Julien-Pascal Weber vom Leistungszentrum Axel Müller und dessen Eltern erwartet wurden. Markus sollte Julien stellvertretend betreuen und tat dies natürlich gerne. Nach der problemlosen Waage ging es zäh los, der Start der Kämpfe verzögerte sich und die Vorkontrolle auf den Kampfflächen wirkte ziemlich behäbig. Markus Schützlinge hatten relativ späte Kämpfe und so war es Lenya vergönnt noch ein wenig zu schlafen bevor es dann zur direkten Vorbereitung ging. Nach der Analyse des letzten Kampfes wurden die letzten zwei Wochen genutzt um die Fehler dieser Niederlage abzustellen und ein taktisches Mittel gegen solche Gegner zu entwickeln. Diese Arbeit sollte in Ingelheim Früchte tragen. Lenya wusste was zu tun war und ging motiviert aber sehr nervös ins Halbfinale.
Die Gegnerin kämpfte genauso wie erwartet und zu Beginn hatte Lenya wieder etwas Probleme damit, weshalb sie schnell mit 0:1 ins Hintertreffen geriet. Nach der Hälfte der ersten Runde gewöhnte sie sich aber immer mehr an den Kampfstil ihrer Gegnerin und begann die taktische Marschrichtung immer besser umzusetzen. Kurz vor Ende der ersten Runde konnte sie dann einen Dwyt Chagi Punkt setzen, der ihr die erstmalige 4:2 Führung brachte. Die zweite Runde verlief dann sehr zur Zufriedenheit von Markus genauso wie man sich den Verlauf vor dem Kampf ausgemalt hatte. Lenyas Gegnerin lief an und in Konter. 9:2, noch 10 Sekunden, der Kampf war entschieden. Das dachte auch Lenya und wurde unvorsichtig. Die immer noch anlaufende Gegnerin machte so noch 3 vermeidbare Punkte, konnte aber nicht mehr aufholen und Lenya zog mit einem 9:5 ins Finale ein.
Markus, der ahnen konnte, dass die Finalgegnerin ähnlich kämpfen würde analysierte direkt im Anschluss die Videoaufnahmen des Kampfes zusammen mit Lenya, sodass sie ihre Fehler selbst sah und abschalten konnte.
Als nächstes stand der erste Kampf von Julien an. Glücklicherweise kannte er seinen Gegner und daher war es recht einfach ihn taktisch einzustellen. Julien zeigte das, was Markus erwartet hatte und setzte sich problemlos mit 9:0 durch.
Durch Verzögerungen auf „Juliens Kampffläche“ ging es fast nahtlos weiter mit Lenyas Finale. Eine kurze taktische Einweisung, einmal die Technik durchgegangen und los gings. Nach wenigen Sekunden stand es schon wieder 0:1 aus Lenyas Sicht, obwohl sie ihrer Gegnerin sehr überlegen schien. Dann zahlte sich aber die technische Ansprache aus und Lenya punktete mit einem Kick ins Gesicht. 3:1. von da an ging es nur noch in eine Richtung. Lenya kämpfte genauso wie Markus es sich vorgestellt hatte und konterte die anlaufende Gegnerin ein ums andere Mal aus.
Die Kampfrichter waren leider nicht auf der Höhe und so musste Markus fast jeden Punkt reklamieren. Dies sorgte auch dafür, dass ein Punkt übersehen wurde, der Lenya den Sieg nach der ersten Runde beschert hätte. Nichtsdestotrotz ging es mit einer komfortablen 13:3 Führung in die Pause. „Noch 2 Punkte, dann hast du sie, probier was aus, ein paar Drehungen, der Kampf geht nicht über die volle Distanz“, so die Pausenansprache. Gesagt getan, Lenya versuchte einen Pandae Dollyo, der nur knapp das Ziel verfehlte, aber nach 15 Sekunden traf sie einen weiteren Dwyt Chagi im Angriff und beendete den Kampf vorzeitig durch Überlegenheit mit 16:3. Sieg.
Dann hieß es warten. Juliens Finale war gegen den Gegner, gegen den er bei der Deutschen Meisterschaft noch das Nachsehen hatte, dies sollte in Ingelheim jedoch anders aussehen. „Mach einfache Sachen, du hast die größere Distanz, lass ihn einfach ins Leere laufen und dann schießt du ihn mit langen Paldungs ab, dann holst du das Ding“, und mit dieser Taktik führte Julien zur Pause 1:0. Ein unnötiger Punkt direkt zu Beginn der zweiten Runde führte zum 1:1 und Markus deutete Julien an, wieder auf eine weitere Distanz zu gehen, ihn nicht in die Nähe des Kopfes kommenzulassen. Die Folge waren klare, Punkte und ein ungefährdeter 4:1 Sieg.
2 Starter, 2 erste Plätze. Mit einer 100%igen Ausbeute kehren die Elmer aus unserem Nachbarland heim. Der November endet golden, das nächste Jahr kann kommen.